Die FWG Lachen-Speyerdorf nimmt Stellung zum Bebauungsplanentwurf „Am Jahnplatz“ in Lachen-Speyerdorf:
Grundsätzlich befürwortet die FWG die Bebauung der Fläche „Am Jahnplatz“ (Sportplatzgelände und Tennisanlage) und selbstverständlich auch die damit einhergehende Verlegung des Sportgeländes. Dies entspricht einer jahrelangen Forderung der FWG-Ortsvereins Lachen-Speyerdorf. Nur so wird eine zukunftsfähige Entwicklung von Lachen-Speyerdorf sichergestellt. Der nun vorgelegte Bebauungsplanentwurf wird in dieser Ausführung aber von uns strikt abgelehnt.
Der Grund für die Ablehnung liegt nicht darin, dass die Baumreihe (Stichwort: Lindenbäume) gemäß dem Bebauungsplanentwurf gefällt werden muss (Neuanpflanzungen sind hier in einem ausreichendem Maß vorgegeben), sondern darin, dass die vorgeschlagene Art der Bebauung und die dadurch einhergehenden Belastungen (Verkehr, Lärm und Staub) für Lachen-Speyerdorf nicht akzeptabel sind.
Lachen-Speyerdorf wird durch diese massive Wohnbebauung der Stempel einer Vorstadt von Neustadt aufgedrückt. Die Wohnblocks entlang der Flugplatzstraße und des Jahnplatzes werden den dörflichen Charakter nachhaltig und massiv beeinflussen. Begründet wird die Bebauung durch den Mangel an Wohnraum für einkommensschwache Familien (Stichwort: sozialer Wohnungsbau). Wir sind der Auffassung, dass für diese Art des Wohnungsbaus z.B. das Baugebiet ehemaliges SULO-Gelände wesentlich besser geeignet ist, als die Dorfmitte eines Bauern- und Winzerdorfes. Zumal durch den Bau von Ein- bzw. Zweifamilienhäusern Wohnraum an anderen Stellen wieder zur Verfügung gestellt wird.
Auch eine vollständige Bebauung des Jahnplatzes sehen wir sehr kritisch, da hierdurch die Möglichkeit zum Aufbau eines zentralen Dorfmittelpunkts genommen wird.
Was allerdings noch mehr zu Buche schlägt als die massive Wohnblockbebauung, ist die Verkehrsbelastung und die damit einhergehende Luftverschmutzung und Lärmbelästigung, die durch das Neubaugebiet auf die Bürger von Lachen-Speyerdorf unausweichlich zukommen wird. Das erstellte Verkehrsgutachten geht von bis zu 1.800 zusätzlichen Fahrzeugbewegungen pro Tag aus. Nicht Bestandteil des Gutachtens ist allerdings der zusätzlich entstandene Wohnraum östlich der Flugplatzstraße (ehemaliges Edon Gelände) und die erfolgreiche Erschließung des Gewerbeparks Lilienthal. Hier gehen wir noch einmal von mindestens 1.000 zusätzlichen Fahrzeugbewegungen pro Tag aus. Im Endausbau rechnen wir mit insgesamt 2.800 zusätzlichen Fahrzeugbewegungen pro Tag.
Da der Bebauungsplan keinerlei Entlastungstraße vorsieht, wird dieser Verkehr zwangsweise über die jetzt schon schwer belastete Flugplatzstraße und Goethestraße geführt. Hinzu kommt noch, dass die Pestalozzistraße und weitere innerdörfliche Straßen zunehmend als Ausweichstraßen (Stichwort: Schleichverkehr) benutzt werden. Die seit Jahren geforderte Ausweisung als 30er Zone wird hier auch keine Abhilfe mehr schaffen.
Ein Bebauungsplan, der nicht einmal eine Möglichkeit für den Bau einer zukünftigen Entlastungsstraße vorsieht, darf in dieser Form nicht verabschiedet werden.
Aus den vorgenannten Gründen schlagen wir nachfolgende Änderungen/Anpassungen vor:
- Die im nördlichen Teil des Bebauungsplans vorgesehene Kindertagesstätte soll auf den westlichen Teil des Jahnplatzes verlegt werden. Der so freiwerdende Raum dient einer späteren Umsetzung der notwendigen Erschließungsstraße Richtung Ortseingang Ritterbüschel.
- Der Jahnplatz wird nur zur Hälfte bebaut (Kindergarten), die östliche Hälfte bleibt frei. Als Ausgleich erhält der Bauträger eine entsprechende Erweiterung des Baufelds in Richtung Westen.
- Da die Hälfte des Jahnplatzes erhalten bleibt und die Außenanlage der Kindertagesstätte durch den Verbleib der Bäume nicht gestört wird, kann als Nebeneffekt die Lindenreihe vollständig erhalten bleiben.
Wie gesagt, der FWG Lachen-Speyerdorf geht es nicht um den Erhalt der Lindenreihe, sondern um eine ortsverträgliche Umsetzung einer zukunftsorientierten Bebauung „Am Jahnplatz“.
Michael Frech
Fraktionsvorsitzender der FWG-Fraktion im Ortsbeirat Lachen-Speyerdorf