Herr F. aus Hambach hat folgende Fragen per Email gesendet:
(Unser Wahlprogramm) … deckt (sehr) viele (tages-) aktuellen Punkte ab – alle mehr oder
weniger „nice to have“. Aus unserer Sicht wäre es wichtiger, die folgenden beiden Punkte in
den kommenden 5 Jahren endlich (!!!) „in die Hambacher Straßen“ zu bekommen:
Wir setzen uns aktiv dafür, dass in den nächsten 2 Jahren ein konkreter Vertrag abgeschlos-
sen wird, der in ganz Hambach – also vom Schwimmbad bis zum Triftbrunnenweg – bis spä-
testens 2030 einen Glasfaser-Anschluss erlaubt.
Wir setzen uns aktiv dafür, dass in den nächsten 5 Jahren ein konkreter Plan verabschiedet
wird, der in ganz Hambach – also vom Schwimmbad bis zum Triftbrunnenweg – bis spätestens
2035 einen Geothermie-Anschluss erlaubt.
Mit freundlichem Gruß
Antwort des FWG Ortsverein Hambach:
Guten Tag Herr F.
herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung. Ich/wir sind in beiden Punkten bei Ihnen, habe dazu
aber auch noch Rückfragen bzw. Anmerkungen.
1/ Glasfaserausbau
Ich/wir hätten auch gerne einen Glasfaseranschluss, obwohl wir bei uns in der Weinstraße
wenigstens einen Kabelanschluss haben, auch wenn der schon sehr alt ist und die Muffen
immer wieder Wasser ziehen und dadurch die Leistung abfällt. Ist in ihrer Strasse damals
kein analoges Breitband-Kabel verlegt worden?
So wie ich das verstanden habe, wollten aber zu wenige Hambacher einen Glasfaseran-
schluss, sodass die Deutsche Glasfaser das Angebot zurückgezogen hat. Das ist auch eine
Form demokratischer Abstimmung.
Ich/wir sind der Meinung, dass es eine Aufgabe der Grundversorgung wäre – neben Strom,
Wasser, Abwasser etc. – auch Glasfaseranschlüsse zu verlegen. In Neubaugebieten wird das
auch schon gemacht, obwohl es auch dort wieder von den Anbietern abhängt, ob auch wirklich
angeschlossen wird.
Gesetzliche Impulse für eine verpflichtende Verlegung müsste allerdings von der Bundesre-
gierung kommen. Selbst wenn das geschehen würde, bleibt aber zu vermuten, dass die finan-
zielle Umsetzung eines solchen Gesetzes wieder den Kommunen überlassen würde. Flächen-
deckende Digitalisierung geht anders.
Leider sehen wir da im Moment keinen wirklichen Ansatz etwas zu tun, aber wir werden Ihre
Forderung übernehmen und versuchen auf kommunaler Ebene immer wieder den Finger in
die Wunde zu legen.
2/ Geothermie:
Grundsätzlich begrüßen ich/wir den Aufbau eines Fernwärmenetzes gespeist aus der Tiefen-
geothermie, denn die Vorteile der Fernwärme / Geothermie überwiegen deutlich – Geothermi-
sche Energie ist eine saubere, erneuerbare, nachhaltige Energiequelle.
Der Ausbau wird – wenn er denn politisch akzeptiert wird (wofür ich/wir uns gerne einsetzen
werden) – aber einige Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Auch wenn grundsätzlich im Ober-
rheingraben mehr Wärme als benötigt wird vorhanden ist – das Nadelöhr ist der Netzausbau!
Hier bedarf es einer guten Planung (die zunächst mit der kommunalen Wärmeplanung erfolgen
muss), welche Ausbauszenarien ökonomisch, ökologisch und logistisch machbar sind.
Der Netzausbau wird den Wärmedichten folgen müssen (also zunächst dorthin, wo der Bedarf
im Verhältnis zur Fläche hoch ist und zudem alternative Versorgungen kaum möglich sind
(voraussichtlich in der beengten Innenstadt)). In vergleichbaren Kommunen wird mit einer Aus-
baulänge von 6 – 8 km / Jahr gerechnet. Die Planungs-, Genehmigungs- und Bauprozesse bis
zur Inbetriebnahme einer geothermischen Heizwärmezentrale sind natürlich auch zu berück-
sichtigen.
Sie können daran grob ausrechnen, dass für eine Fernwärmeversorgung in Hambach das
Ausbauziel auf keinen Fall 2035 sein kann – wie von Ihnen anvisiert. Ich kann Ihnen aber
versichern, dass ich/wir an der Sache dranbleiben. Das Thema ist zu wichtig für unsere Zu-
kunft.
Wir bedanken uns herzlichen für Ihr Interesse und Ihren guten Ideen.
Mit herzlichen Grüssen
Dipl.-Ing. Ernst Weinbach
FWG Ortsverein Hambach, Vorsitzender
Weinstraße 79
67434 Neustadt
+49 6321 82369
+49 177 2748526